Seit einigen Jahren bietet DeAgostini ein Modell des Star Wars Millenium Falcon zum Zusammenbau an. Die Firma wirbt: Ein ‘Original-Filmreplik im Maßstab 1:1’ des Models, das für den Film ‘Das Imperium schlägt zurück’ verwendet wurde.
Ja, das Modell hat stolze Maße: Länge 808mm, Breite 596mm, Höhe 192mm.
Eigentlich gibt es auf YouTube und auf zahlreichen Blogs bereits sehr gute Artikel / Tagebücher über dieses Modell, aber der Zusammenbau hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich trotzdem meinen ‘Senf dazugeben’ möchte.
Vielleicht kann ich hier sogar noch ein paar Denkanstöße liefern, für all jene die mit den Gedanken spielen, sich das Modell zuzulegen, oder bereits dabei sind, die Ausgaben zum Modell zu sammeln. Und ganz bestimmt haben schon einige von euch alle Ausgaben komplett herum liegen, aber bisher keine Zeit gefunden mit dem Bau zu beginnen.
In diesem Zusammenhang muss ich gleich ein Geständnis ablegen: Ich selbst hätte mir die 100 Ausgaben große Sammlung, für mehr als 1000 Euro nicht gekauft. Das Risiko wäre mir zu groß gewesen, schon allein deshalb weil der Kundenservice von DeAgostini nicht den besten Ruf genießt. Das kann ich auch aus eigener Erfahrung voll bestätigen. Antworten dauerten lange, oder es gab erst keine.
Zu dem Bausatz bin ich im Mai 2018 gekommen, wie die ‘Jungfrau zum Kind’. 100 Ausgaben! Was nun? Erst mal ab in den Keller!
Ich hatte schon genug zu tun. Konnte ich doch unmöglich meine mir heilige Zeit mit so einem sinnlosen Hobby verplempern! Doch dann meldete sich der Star-Wars-Fan in mir, wie ein Dealer der seinen Stoff loswerden wollte: Hey! Hier ist der ‘Rasende Falke’, Mann! Der ‘Rasende Falke’!! Den willst du doch nicht im Keller versauern lassen?… Och! EINE Bauphase kann man ja mal probieren!
Ich begann – und konnte nicht mehr aufhören.
Tatsächlich muss ich der Bauanleitung in den Heften mein Lob aussprechen. Sie ist in Worten und Bildern gut verständlich, und jede Bauphase ist übersichtlich gegliedert. Das Model selbst lässt sich relativ einfach zusammenkleben, bzw. zusammenschrauben.
Damit erzielen auch Anfänger mit ein wenig handwerklichem Geschick relativ schnell Erfolge.
Meine Bauzeit betrug zwei Jahre. Im April 2020 wurde ich fertig. Viel schneller wäre es gegangen, hätte ich das Modell nicht bemalt und nicht mit zahlreichen Modifikationen ausgestattet. Ich schätze, der reine Zusammenbau dauert auch bei knapper Zeit nicht länger als 6 Monate.
Die Qualität des Bausatzes ist nicht herausragend aber zweckdienlich. Das Metallgerüst, das man zusammenschrauben muss, stimmt bei mir haargenau. Das war eine positive Überraschung. Auch das Feilen und Schleifen, das bei billig produzierten Kunststoff-Bausätzen einfach dazu gehört, hält sich hier in Grenzen. Nur ab und zu musste ich die Feilen ansetzen. Aber die mitgelieferten Plastikschrauben für die Abdeckung über dem Maschinenraum wanderten in den Müll. Ich habe sie gegen vernünftige Metallschrauben ersetzt.
Die Wandhalterung
Ihr habt die Möglichkeit den Falken an der Wand zu befestigen. Dafür hält DeAgostini extra eine Wandhalterung für ca. 50,- Euro parat. Bei DeAgostini ist diese Wandhalterung zwar ausverkauft, aber sie wird weiterhin im Internet angeboten.
Mein Tipp: Wer die Halterung noch nicht hat, Hände weg! Für das, was sie “kann” ist sie völlig überteuert. Es handelt sich nicht um eine Halterung, die extra für das Model entworfen wurde, sondern um eine ganz normale TV-Halterung in einer Millenium Falcon-Schachtel. Jede TV-Halterung mit VESA Norm 200x200mm erfüllt ebenfalls ihren Zweck.
Einzig vier geeignete Plastikröhrchen in der Länge von 4cm, die als Abstandshalter dienen, müsstet ihr euch separat besorgen.
Was mich am meisten an der Halterung stört: Die Befestigung, die an den Falken geschraubt wird, kann nicht einfach an die Wandbefestigung gehängt werden.
Für die Wandmontage muss man das über 10 Kilo schwere Modell von Han Solos YT-1300-Frachter halten, während man vier Schrauben in die Löcher popelt und festzieht. Wenn man keine Hilfe hat, ein waghalsiges Unterfangen, und für mich ein No-Go!
Ich hab mir eine andere Halterung besorgt die zudem größerem Dreh- und Schwenkbereich aufweist.
Im 2. Teil möchte ich näher auf den Zusammenbau eingehen…
Bildquelle: Michael Schnitzenbaumer