Michael Sagenhorn/ Februar 1, 2016/ Horror, Interviews, Literatur/ 0Kommentare

 

Dämonenhasser Tony Ballard, die Grusel-Kult Serie von A.F. Morland wird bei Edition Bärenklau neu aufgelegt. Bleibt auf dem Laufenden und besucht die Verlagsseite unter:

http://www.editionbaerenklau.de/romane-a-f-morland/serie-tony-ballard/

 
Der Herausgeber Jörg Martin Munsonius hat mich dafür gewonnen, ein neues Logo für Tony Ballard zu gestalten. Das war eine besonders reizvolle Aufgabe!
An die Fertigstellung des Logos werde ich noch lange denken. Sie erfolgte zu einer sehr krisengebeutelten Zeit, ausgerechnet über Weihnachten und Neujahr.
 

Doch nun lassen wir Jörg Munsonius und Fritz Tenkrat, alias A.F. Morland selbst zu Wort kommen. 

Michael Sagenhorn: Hallo Fritz. Was macht Tony Ballard Romane so zeitlos?


Fritz TenkratDie Tony-Ballard-Romane sind deshalb so zeitlos, weil sie immer mit der Zeit gegangen und niemals stehen geblieben sind.


Michael Sagenhorn: Wie möchtest du neue Leser für Tony Ballard begeistern?

Fritz TenkratNeue Leser versuche ich mit neuen Romanen zu begeistern. Das hält die Serie am Leben.

Michael Sagenhorn:  Seit der ‚Geburt‘ von Tony Ballard hast du hast dich weiter entwickelt. Als Mensch und als Schriftsteller. Wie färbt das auf die von dir erschaffenen Charaktere ab? 

 
Fritz TenkratIch bemühe mich, mit jedem neuen Roman den Zeitgeist zu treffen und die Geschichten im Hier und Jetzt anzusiedeln. Meine Helden verwenden Computer, Tablets und Smartphones und sind jedem neuen Trend gegenüber sehr aufgeschlossen.
 
Michael Sagenhorn: Was reizt dich an der Zusammenarbeit mit Edition Bärenklau besonders? 
 

Fritz TenkratAn der Zusammenarbeit mit der Edition Bärenklau reizt mich besonders, dass ich mich sowohl menschlich als auch mit meiner Arbeit sehr gut aufgehoben fühle.


Michael Sagenhorn: Hallo Jörg. Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen Edition Bärenklau und anderen Verlagen?



Jörg Munsonius: Das ist eine Frage, die geht fast in den Unterleib!
Da muss ich jetzt erst einmal Luft holen – aber mal im Ernst, wenn ich den Unterschied
hier im Detail erkläre, dann profitiert nur der Mitbewerber davon. Möglicherweise klingt das ein „bisserl“ überheblich, beileibe, dass soll es nicht sein.
 
Wir haben nur einen völlig anderen Ansatzpunkt als die arrivierten, die anderen, die alten großen Verlage. Und die ziehen halt ihre Nummer durch – und wir verfolgen ganz neue Lösungsansätze, ohne am Ende wirklich zu Hundert Prozent abschätzen zu können, ob wir letztendlich auf dieser Schiene wirklich zum Ziel kommen! „Doch wer nicht wagt, der nicht ge…“ heisst es doch immer!
 
Da gibt es Mitbewerber – selbst wenn sie wesentlich größer sind… na ja, die machen ihr eigenes Ding. Ob das richtig ist… ich wünsche es IHNEN! Ich habe da meine Zweifel – da wird z.B. eine Serie angekündigt, die sich auf die neuen, wirklich neuen großen Vorbilder (HBOSerien) stürzt, die werden dann auch noch zitiert, ohne dass man nachweisen kann, denen auch gerecht zu werden, oder die sogar an Popularität übertrumpfen zu können.
 
Ähemm… der März 2016 bei Lübbe sei da nur mal stellvertretend genannt!
Das machen wir nicht! Wir bemühen uns, wirklich eigene Kreationen zu erdenken – auch wenn wir natürlich nicht verleugnen können, dass es mehrere hundert Jahre toller Literatur gegeben hat. Und sicher wird der eine oder andere Autor auch daraus schöpfen!
 
Michael Sagenhorn: Nach wie vor haben es EBooks schwer, sich auf dem deutschen Markt zu behaupten. Wie möchtest du EBooks Lesern schmackhaft machen, die damit nichts anfangen können?
 
Jörg Munsonius: Lach! Ich bin schon über „Fuffzischhhhh“ und kann Dir dazu nur sagen,da muss man nixxxxx mehr schmackhaft machen.
Liege mal an einem Pool, irgendwo im Süden, weit weg, aber Du liest selbst als 45
Jähriger schon auf Deinem TABLET. Jetzt stellst Du fest, der Artikel in der S…….deu…..Zeitung, der hat dich neugierig gemacht und jetzt willst du gleich das ganze Buch lesen. Okay, ab in den Laden Deiner Wahl in …… ja und da gibt es den Sachbuchband nicht.
Was tun?
Tablet an – und ab in den Shop deiner Wahl. Schwuuuuupsda hat man im sommerlichen Süden endlich das Sachbuch, was man eben lesen wollte. Das ist doch schon allein ein MUST GO für das eBook!
 

Michael Sagenhorn:  Hast du eine kleine Anekdote, über die du uns vermitteln kannst, dass du mit der Gründung von Edition Bärenklau den richtigen Weg eingeschlagen hast?

Jörg Munsonius: Das erklärt sich aus der vorher gehenden Frage.
Als die ersten Lesegeräte am Markt kamen – ich habe wirklich gedacht, wir wären wieder in GUTENBERGs Zeiten… ein neues Medium – und keiner weiß wohin es wirklich geht!
Das ist toll, das ist spannend… Und wenn man sich näher damit beschäftigt, sieht man auch die Vorteile. Ich gebe aber zu – ich bin haptisch veranlagt, ein schönes Buch bleibt immer noch ein schönes Buch.


Fritz Tenkrat: Wenn meine Frau und ich verreisen, sind unsere Lesegeräte immer mit im Gepäck. Mit dicken Wälzern schleppen wir uns nicht ab. Und ich sehe an den Pools immer mehr Leute,die ebenfalls mit Kindle & Co. bzw. Tablets ausgestattet sind. Ist doch viel praktischer.


Michael Sagenhorn: Keine Leser, kein Verlag! Kleinverlage haben nicht die Kapazitäten ein großes Publikum zu erreichen. Daher sind viele bei der Vermarktung auf die Mithilfe der Autoren angewiesen. Trotzdem sollte jeder Verlag für sein Programm auch die Werbetrommel rühren. Wie gehst du damit um?


Jörg Munsonius: Was heisst, ‘kein Leser kein Verlag’?

Kein Verlag kein Autor? – dann gibt es keinen Leser! Das droht den Lesern immer noch… auch wenn ich nicht näher drauf eingehen will. Die Welt wird immer spezieller…
 

Fritz TenkratLeser gibt es genug. Das Internet macht’s möglich. Und es werden immer mehr.

Michael Sagenhorn: Lieber Fritz, lieber Jörg, Ihr seit jetzt schon lange im Geschäft. Aufgrund eurer Erfahrung noch zwei Fragen:


Welchen Tipp könnt Ihr jemanden geben, der folgende Aussage trifft: ‚Ich schreibe jetzt ein Buch und werde damit reich!‘ ?
 

Fritz TenkratSolche Typen gibt es viele. Manche von ihnen beherrschen weder die alte noch die neue deutsche Rechtschreibung. Aber REICH wollen sie werden. Was für einen Tipp soll man denen geben? Bleib auf dem Teppich, schreibe eine
spannende Geschichte, die viele Leser interessiert, und denke nicht bei jeder Zeile ans große Geld.

 

Jörg MunsoniusDie Chancen stehen nicht schlecht – allerdings muss man den Geschmack der Massen treffen, den Zeitgeist…

Michael Sagenhorn: Wenn man heute mit der Zeit eurer Anfänge vergleicht, was ist der größte Unterschied im Verlags- und Mediengeschäft, abgesehen von Internet, neuen Medien etc. ?


Jörg MunsoniusNa ja – die alten Großen sind die alten Großen und wir sind im Moment die neue Zeit und die bedienen wir auch…mit neuen Ideen, mit neuen Schwung, mit neuen… jetzt verrate ich zuviel!
 
Wir wollen neue Leser generieren, neue Zielgruppen insgesamt, aber auch bestehende Zielgruppen , die einfach einmal ausbrechen wollen – weg von dem was sie bis jetzt angeboten bekommen haben. Wir versuchen darüber hinaus weiter zu schauen. Ist es in diesem Interview übrigens aufgefallen, das keine Werbung für unsere Produkte gemacht wurde? Das hätte ich locker lancieren können… bei jeder Frage!
 
Fritz TenkratFrüher gab es viele Verlage, unzählige Serien und nicht genug Autoren. Da kam man mit dem, was man schrieb, wesentlich leichter irgendwo unter als heute. Das soll aber die Jungautoren nicht verunsichern, denn nun kommen immer mehr EBook-Verlage ins Spiel, und die haben sehr wohl Platz für engagierte, talentierte Literaten.


Michael Sagenhorn: Danke euch für das Gespräch.  Wir freuen uns auf weitere spannende Geschichten von dir, Fritz bei Edition Bärenklau.

 

 
 
 
 
Share this Post

Über Michael Sagenhorn

Im bürgerlichen Leben: Michael Schnitzenbaumer, lebt in Poing bei München, mit seiner Frau Steffi und seinen beiden Kindern Tatjana und Sebastian. Beruflich ist er als Webentwickler tätig, und natürlich auch als Grafiker und Illustrator. Neben den Hobbys 'Fotografie', 'Reisen und 'Kochen' liest er für sein Leben gerne phantastische Romane. Sofern es seine Zeit zulässt, spielt er auch mal gern ein Computerspiel. Was ich mag! Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Empathie, Romantik - Ohrenstöpsel und Tante Gretels Apfelkuchen. Was ich nicht mag! Verrat, Geldgier (obwohl ich gegen Geld oder Reichtum gar nichts einzuwenden habe), Egomanie - früh aufstehen.

Hinterlasse einen Kommentar