Michael Sagenhorn/ Dezember 17, 2016/ Kino und Film, Rezensionen, Star Wars/ 0Kommentare

Walt Disney möchte nun jedes Jahr einen Star Wars Film in die Kinos bringen. Aktuell sind, neben der aktuellen Trilogie, zwei weitere Ableger geplant.
Hat der Ausverkauf einer von vielen Fans geliebten Marke begonnen?


 In meinen Kreisen wurde das heiss diskutiert, und zugegeben es mischte sich eine gesunde Portion Skepsis unter die Vorfreude, die ich bei Rouge One empfand.

Wir leben in einer Kultur, in der der Kommerz von Tag zu Tag an Bedeutung zu gewinnen scheint. Das merkt man auch bei manchen Kinofilmen. Zumindest bei diesem Film wurden bezüglich eines Ausverkaufs meine Zweifel zerstreut.

Man kann über den Disney-Konzern sagen was man will, aber er versteht es Menschen zu gewinnen, die phantastische Filme drehen können. Das hat Disney schon seit Jahrzehnten immer wieder bewiesen, mit seinen Tier-, Zeichentrick- und Animationsfilmen, die die Herzen von Jung und Alt berühren. 

Was Disney bisher zu Star Wars in die Kinos zauberte, ist meiner Meinung nach ein Gewinn ( natürlich für Disney, aber auch für uns Fans). 

Die Handlung zu Rouge One ist schnell erzählt. Es geht um die Beschaffung der Baupläne des Todessterns, der Superwaffe des Imperiums. Angeführt von Jyn Erso, deren Vater am Bau des Todessterns mitwirkte, macht sich eine Hand voll Rebellen im Raumschiff ‚Rouge One‘ auf den Weg nach Scarif – einem Planet dessen Anblick mich unweigerlich an Dubai erinnert – um dem Imperium die Pläne zu entreissen. 

Denn Jyns Vater Galen Erso, war zwar maßgeblich an der Erschaffung des Todessterns beteiligt, jedoch wurde er vom imperialen Direktor Orson Krennic unter Druck gesetzt. Daher hat Galen, der ‚tückische Hund‘, den Todesstern insgeheim mit einer fatalen Schwachstelle konstruiert, so dass man ihn einfach in die Luft pusten kann, wenn man einen Protonentorpedo gezielt in einen Abwärmeschacht feuert. Die Pläne offenbaren diese Schwachstelle.

Jyn bekommt Unterstützung von u.a. Rebelencaptain Cassian Andor (der sich natürlich in Jyn verliebt), von Chirrut Imwe, einem blinden Kampfmönch mit fernöstlichen Touch und dessen guten Kumpel Baze Malbus. Zudem darf ein Droide nicht fehlen: Diesmal übernimmt den Part ein umprogrammierter imperialer Droide: K-2SO. An K-2SO ist es auch die ernste Handlung etwas aufzulockern, aber nicht durch Piepsen, Flöten und drolliges Verhalten, sondern mit dezent humorvollen Sprüchen. Ein Astro-Droide ala R2-D2 wäre bei diesem Plot eher fehl am Platze gewesen.


Es wird viel erzählt und geschrieben Rouge One sei mehr ein Kriegsfilm. In meinen Augen ist er das nicht. 

Mit Rogue One ist der ‚Krieg der Sterne‘ lediglich ein Stück erwachsener geworden.

Hier gibt es nicht die guten Rebelen und das böse Imperium, wie in Episode IV. ‚Krieg der Sterne‘ ist ein Weltraummärchen. Es lebt von seiner traumhaften Magie um die Macht. In Rouge One werden uns die Konflikte und Ängste, die die Rebellion mit sich bringt und die Zerrissenheit unter den Rebellen realitätsnah vor Augen geführt. Die Kämpfe werden schonungsloser dargestellt, aber nie brutal. So gewinnt auch die erste Trilogie an Gewicht und Tiefe, da der Kinobesucher von dem Drama um die Beschaffung der Pläne erfährt.

Kenner der ersten Trilogie werden auf einige alte Bekannte aus Episode IV treffen, was den Film für Fans natürlich besonders reizvoll macht. Wen, verrate ich nicht. Bis auf diesen, da es ohnehin längst bekannt ist: Darth Vader. Vader ist der einzige kleine Kritikpunkt. Es ist nicht sein Verhalten. Er ist ganz der alte, legendäre Bösewicht, den wir kennen. Jedoch kommt es mir so vor, dass kleine Änderungen bei seinem Kostüm vorgenommen worden sind. Auf mich wirkte es, als würde der Helm nicht korrekt sitzen. Dadurch entstand der Eindruck auf mich, es sei ein ( gut geschneidertes ) Faschingskostüm. Aber vielleicht bin ich zu pingelig.

Die Story ist in sich abgeschlossen. Irgendwie schade! Die Charaktere hätten es verdient, tiefer beleuchtet zu werden. Ich jedenfalls hätte gerne mehr von Jyn, Chirrut, Baze und K-2SO gesehen. Gerade diese Vier sind mir irgendwie ans Herz gewachsen. Aber man kann nicht alles haben.

Dafür freue ich mich auf ein Wiedersehen mit Rey, Finn und Luke Skywalker in Episode VIII, hoffentlich 2017. 


Wer mehr über den Todesstern erfahren möchte, für den haben ich folgenden Tipp:

http://jedipedia.wikia.com/wiki/Erster_Todesstern

 

Bildquelle: ©The Walt Disney Company Germany GmbH




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Über Michael Sagenhorn

Im bürgerlichen Leben: Michael Schnitzenbaumer, lebt in Poing bei München, mit seiner Frau Steffi und seinen beiden Kindern Tatjana und Sebastian. Beruflich ist er als Webentwickler tätig, und natürlich auch als Grafiker und Illustrator. Neben den Hobbys 'Fotografie', 'Reisen und 'Kochen' liest er für sein Leben gerne phantastische Romane. Sofern es seine Zeit zulässt, spielt er auch mal gern ein Computerspiel. Was ich mag! Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Empathie, Romantik - Ohrenstöpsel und Tante Gretels Apfelkuchen. Was ich nicht mag! Verrat, Geldgier (obwohl ich gegen Geld oder Reichtum gar nichts einzuwenden habe), Egomanie - früh aufstehen.

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