Michael Sagenhorn/ November 23, 2023/ Ausstellungen, Tipps/ 0Kommentare

In Garching bei München, nahe dem Hochschul- und Forschungszentrum steht das ESO Supernova Planetarium und Besucherzentrum. Seit dem 28. April 2018 hat das ESO Supernova seine Tore für Besucher geöffnet, und stellt neben der Fußball Arena, eine weitere Attraktion in dieser Gegend dar.

Wenn man vor der Eröffnung des ESO Supernova ein Planetarium nahe bei München besuchen wollte, blieben eigentlich nur das Planetarium des Deutschen Museums, oder das kleine Planetarium der Volkssternwarte. Das Planetarium der Volkssternwarte ist eher für seine Kindervorstellung bekannt, und für das Planetarium im Deutschen Museum benötigt man erst mal eine Eintrittskarte für das Museum (das Planetarium kostet dann nochmal extra). Für diesen Preis erhält man zwar eine ansprechende Vorführung, diese ist jedoch meist nach knapp 30 Minuten beendet.

Der Jupiter im Besucherzentrum
Schattenwurf des Sternendaches

Das ESO Supernova hat München in Bezug auf Planetarien ins neue Jahrtausend katapultiert. Allein schon die moderne Architektur des Gebäudes ist ein Hingucker. Das Gebäude ist einem Doppelsternsystem nachempfunden, in dem Masse von einem Stern zum anderen übertragen wird.
Dieser architektonisch verewigten Sternkonstellation verdankt die Einrichtung auch ihren Namen. Denn letztendlich führt die Konstellation dazu, dass der schwerere Stern als Supernova explodiert.

‚ESO‘ ist die Kurzbezeichnung für die Europäische Südsternwarte (engl. European Southern Observatory). Sie ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung. Die Forschungsergebnisse werden dann den Besuchern von Besucherzentrum und Planetarium präsentiert.

Dauerausstellung »Das lebendige Universum«

Im Besucherzentrum schlängelt sich ein breit angelegter Gang über vier Etagen rund nach oben. Die ersten drei Etagen enthalten eine Dauerausstellung. Dort finden wir auf 2.200m² zahlreiche teils interaktive elektronische Schautafeln. Große Modelle von Planeten und Sonnen hängen von der Decke.
Die Schautafeln sind nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam. Eine dieser Schautafeln war für uns ein besonderer Knüller. Wir konnten die Erde aus der sogenannten habitablen Zone katapultieren. Bewegt man den Erdball zu nah an die Sonne, verglüht er, schnalzt man ihn nach draußen, verwandelt er sich in eine Schneeballerde und verlässt das Sonnensystem. Danach fristet die Erde ihr Dasein als Einzelgängerplanet.
Auf der Ebene 0 ist ein Pausenbereich mit Tischen und Bänken eingerichtet. Hier können auch selbst mitgebrachte Speisen und Getränke verzehrt werden.

Freier Eintritt: Der eigenständige Besuch der Ausstellung ist kostenlos, und bedarf keiner Anmeldung.
Alles in allem eine wirklich schöne Ausstellung. Leider konnten wir nicht alles ansehen da es Zeit war, die Vorführung im Planetarium zu besuchen.

Die ESO organisiert übrigens auch spezielle Führungen: Eine Ausstellungstour und eine Gebäudeführung. Jede Führung dauert 45 Minuten und kostet 8,- Euro. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt.
Die Gebäudeführung habe ich mir für einen späteren Zeitpunkt vorgemerkt. Sie ist für mich deshalb interessant, weil man Zutritt zu normalerweise nicht zugänglichen Gebäudeteilen erhält.

Verschiedene Sonnen

Das Planetarium

Natürlich ist das Planetarium das Herzstück des ESO Supernova. Es bietet Platz für 109 Besucher. Auf einer 360-Grad-Kuppel mit einem Durchmesser von 14 Metern werden die Bilder des Universums eingefangen, und so wirklichkeitsnah wiedergegeben, dass man wirklich das Gefühl bekommt, als würde man durch die ewigen Tiefen fliegen.

Trotzdem habe ich einen kleinen Kritikpunkt, denn im Gegensatz zu anderen Planetarien, ist es hier nicht möglich die Sitze nach hinten zu klappen. Das wäre manchmal nötig gewesen, denn z.B. bei der Besichtigung des Kleinen und Großen Bären hätte ich fast einen steifen Nacken bekommen.

Trotzdem ist es ein super Erlebnis. Das Planetarium bietet verschiedene Vorstellungen. Wir haben uns für »Eine Tour durch das Sonnensystem« entschieden. Für 5,- Euro pro Person erlebten wir 1 Stunde einen moderierten Flug durch unser Sonnensystem. Doch bevor wir zur ersten Station, die Sonne, aufbrachen, betrachteten wir verschiedene Sternbilder am Live-Sternenhimmel, reisten zum Südhimmel, und ließen unseren Blick über die Milchstraße schweifen.

Ansonsten werden neben der Sonne, die einzelnen Planeten kurz vorgestellt, bevor wir am Ende das Sonnensystem verließen und sogar aus der Milchstraße flogen.
Natürlich bleibt bei dieser Vorführung keine Zeit für nähere Einzelheiten. Astronomie-Insider und SF-Fans werden wenig Neues erfahren. Aber das ist eigentlich nicht schlimm. Schließlich ist man den Sternen so nah wie möglich.

Die technische Sektion

Fazit: Wer mal in die Nähe von Garching kommt, den Weltraum liebt und Zeit übrig hat, sollte auf alle Fälle hier vorbeisehen. Es lohnt sich!

Quellen und weiterführende Links:

https://supernova.eso.org/germany/

https://de.wikipedia.org/wiki/ESO_Supernova_Planetarium_%26_Besucherzentrum

Bildquelle: Michael Schnitzenbaumer 2023

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Über Michael Sagenhorn

Im bürgerlichen Leben: Michael Schnitzenbaumer, lebt in Poing bei München, mit seiner Frau Steffi und seinen beiden Kindern Tatjana und Sebastian. Beruflich ist er als Webentwickler tätig, und natürlich auch als Grafiker und Illustrator. Neben den Hobbys 'Fotografie', 'Reisen und 'Kochen' liest er für sein Leben gerne phantastische Romane. Sofern es seine Zeit zulässt, spielt er auch mal gern ein Computerspiel. Was ich mag! Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Empathie, Romantik - Ohrenstöpsel und Tante Gretels Apfelkuchen. Was ich nicht mag! Verrat, Geldgier (obwohl ich gegen Geld oder Reichtum gar nichts einzuwenden habe), Egomanie - früh aufstehen.

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