Michael Sagenhorn/ September 4, 2024/ Horror, Kino und Film, Science-Fiction/ 0Kommentare

© Michael Sagenhorn 2004 – Alien Queen vs Grey

„Im Weltraum hört dich niemand schreien!“
Dieser Slogan sollte jedem ein Begriff sein, der sich schon mal mit SiFi-Horror beschäftigt hat. Er gehört zu dem 1979 erschienen Science-Fiction-Film Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt.

Ich war damals noch sehr jung, gehörte aber zu den Glücklichen die diesen Film gesehen haben, als es noch keine Fortsetzungen davon gab. So konnte ich mich ganz und gar rein auf dieses legendäre Werk konzentrieren, von dem ich schon so viel gehört hatte. Mitten in der Nacht sah ich Alien im Fernsehen. Obwohl ich trotz meines jungen Alters schon sehr vorbelastet war was Horrorfilme anbelangt, schaffte es dieser Film ungewohnt viel Furcht in mir zu entfesseln. So viel, dass ich den ganzen darauffolgenden Tag benötigt habe, um das Gesehene zu verarbeiten.

Seitdem hat mich das Alien-Franchise nichtmehr losgelassen. Daher möchte ich den neuesten Ableger Alien: Romulus zum Anlass nehmen diese Reihe näher zu beleuchten. Hierbei werde ich mich jedoch vor allem auf die fünf Filme der Alien-Reihe konzentrieren und ein paar Worte zu Prometheus und Alien: Covenant verlieren. Die AVP-Reihe (Alien vs Predator) spielt hier keine Rolle. Achtung! Es wird zu Spoilern kommen!

Das Erste was ich über das gesamte Franchise sagen möchte: Als eine Serie aufeinanderfolgender oder aufeinander aufbauender Filme funktioniert Alien meiner Meinung nach nicht.

Im Gegensatz zu der kürzlich von mir behandelten Planet-der-Affen-Reihe, ist hier keine abgerundete und stimmige große Erzählung zu erkennen die alles überdacht. Als Reihe finde ich Alien traurig zerklüftet, wie ein Puzzle bei dem Teile fehlen, oder Teile verschiedener Puzzle die durcheinandergekommen sind. Jeder Film für sich betrachtet ist jedoch zumindest ein solides SiFi-Horror Werk. Einzige Ausnahmen sind Alien und Aliens, die auch zusammen prima funktionieren und so aufeinander aufbauen, wie man es sich als Fan wünscht.

Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt

© 20th Century Fox of Germany GmbH

1979 / FSK 16 / 116 Minuten
Einsam treibt das Frachtschiff Nostromo auf dem Rückweg zur Erde durch den Weltraum, bis dessen siebenköpfige Crew aus dem Kryoschlaf geholt wird.
Der Bordcomputer ‚Mutter‘ hat sie vorzeitig geweckt, weil er einen Hilferuf aufgezeichnet hat, dem nachzugehen die Crew vertraglich verpflichtet ist.
Unter der Führung von Captain Dallas machen sich er und die Besatzungsmitglieder Kane und Lambert auf den Weg zum Ursprung des Signals. Dort entdecken sie ein fremdartiges Konstrukt, das sie näher in Augenschein nehmen wollen. Sie können nicht ahnen, dass im Inneren eine Kreatur wartet, deren perfekter Organismus nur noch von deren Feindseligkeit übertroffen wird…

Die Idee zu diesem Film hatte der Drehbuchautor Dan O’Bannon, der bei der Gestaltung seiner Kreatur Insekten zum Vorbild nahm. Das parasitäre Verhalten des außerirdischen Organismus ist eine der für uns abstoßendsten Eigenschaften. Dieses Brutverhalten entnahm O’Bannon einer Wespenart, die ihre Eier in Raupen ablegt. Beim Schlüpfen fressen sich die Wespenlarven aus der Raupe heraus. Doch O’Bannon ging noch weiter. Die ‚Eiablage‘ seiner Kreatur ist schon fast ein sexueller Akt, der in uns ein Erschaudern des Ekels auslöst. Tief dringt der spinnenartige Facehugger mit seinem Glied in unseren Mund. Er vergewaltigt und befruchtet uns, dann ist seine Aufgabe getan. Das Spinnenwesen fällt ab und stirbt wie nach dem Laichen entkräftete Lachse.

Um diesen grausamen Kreis von Leben und Tod zu visualisieren, war für Dan O’Bannon der Schweizer H.R. Giger der geeignetste Künstler. O’Bannon fragte Giger, ob er das Design der tödlichen Kreatur übernehmen wolle.
Giger hatte schon Mitte der 70er Jahre, ebenfalls in Zusammenarbeit mit O’Bannon, erste Erfahrungen bei Filmproduktionen gesammelt, durch seine fantastischen Entwürfe für Alejandro Jodorowskys Dune-Projekt, das jedoch nie realisiert worden ist, und erst viel später unter David Lynch wieder aufgenommen wurde.

Beide, sowohl O’Bannon, als auch Giger waren Bewunderer von H.P. Lovecraft und fasziniert vom Necronomicon, Lovecrafts fiktivem Grimoire. Gigers Faszination zu den dunklen und düstern Teilen des Menschen spiegelt sich u.a. auch in dessen eigenem Necronomicon wider, ein Kompendium mit unheimlichen Bildern, schreckliche Visionen von der Unterwelt, bzw. von der dunklen Seite des menschlichen Geistes, das erstmals 1977 erschien ist, und letzten Endes dazu führte, dass Giger für das Design des Alien-Xenomorphs an Bord geholt wurde.

Doch zu Beginn lehnte die Produktionsfirma Giger erst einmal ab. Erst als ein ambitionierter Regisseur die Bühne betrat, wurde Giger engagiert. Ridley Scott war von dem Drehbuch so fasziniert, dass er den Film unbedingt drehen wollte, und als O’Bannon ihm Gigers Werke präsentierte, wusste auch er wie das Alien auszusehen hatte.

Ausschnitt eines Bildes von H.R. Giger aus meinem NecronomiconExemplar

O’Bannon, Giger und Scott diese drei sind die Architekten eines einzigartigen Werks, das im Bereich Science-Fiction neue Maßstäbe gesetzt hat. Sie führen uns nicht nur in die Tiefen des Weltraums, sondern auch hinab in die untersten Tiefen unseres Selbst, dort wo unsere unbewussten Ängste schlummern. Kein Wunder also, dass mich seiner Zeit der Film so in Bann gezogen hat.

Ridley Scott vermochtes es mit unseren Ängsten, Vorurteilen und Erwartungen zu spielen. Dafür sorgten nicht nur Schauplätze mit einer düsteren, klaustrophobischen Atmosphäre, gepaart mit einem beklemmenden Soundtrack von Jerry Goldsmith, sondern er holte sich auch Schauspieler, die perfekt mit ihren Rollen verwuchsen.

Der Cast

Es begann schon damit, dass die Schauspieler allein vom äußeren her, wirklich gut zu einer Frachtschiff-Crew passten. Man nahm ihnen ihre Rollen von auf dem Frachter arbeitenden Menschen sofort ab (man vergleiche dazu den Cast von Alien: Romulus, bei dem der Cast so aussieht, als wäre er eher einem Teenie-Trend-Magazin entsprungen, und nicht einer Kolonie mit sich zu Tode schuftenden Minenarbeitern).

Zudem hat jedes Crewmitglied seine eigene Persönlichkeit. Ellen Ripley, die später zur Filmikone aufsteigen sollte, stach die erste Hälfte des Films noch nicht mal besonders hervor. Sie war eine von sieben, und auf mich machte sie am Anfang eher den Eindruck als hätte sie ‚einen Stock im Arsch‘. Überkorrekt wirkende Figuren, wie sie eine ist, wirken auf mich nicht besonders sympathisch. Beispielsweise als sie den infizierten Kane nicht an Bord lassen wollte.

Viel sympathischer war da schon der Wissenschaftsoffizier Ash, hervorragend gespielt Ion Holm, der den drei Astronauten gegen Ripleys Anweisungen die Tür öffnete und sie wieder ins Schiff hineinließ.

Das war so menschlich und nachvollziehbar und verständlich. Er wollte doch nur helfen, im Gegensatz zur gefühllos agierenden Ripley. Umso größer war dann später der Schock, als Ash sich als eine eiskalte Maschine entpuppte, die nur im Auftrag der Weyland Company handelt, um unter allen Umständen den Organismus sicherzustellen. Irgendwann begreift der Zuschauer, der tödliche Organismus ist nicht der einzige Feind, sondern auch die kalte Bilanz der menschlichen Gier.

Hier merkt man wie meisterhaft Scott den Film inszeniert hat. Ashs Enttarnung war für mich nicht weniger schockierend als die legendäre Burstchester-Szene mit Kane. Zuerst läuft nur weißes ‚Blut‘ die Stirn hinunter. Der ahnungslose Zuschauer versteht gar nicht, was mit Ash schiefläuft. Dann dreht er vollkommen durch und versucht Ripley zu töten. Im letzten Moment wird ihm von Ingenieur Parker der Kopf vom Rumpf geschlagen. Die Maschine ist enttarnt!

Der auf mich sympathisch wirkende Ash (Ion Holm hatte eine sehr angenehme Ausstrahlung, die man auch seiner Figur Bilbo Beutlin aus Der Herr der Ringe anmerkt), war noch nicht mal ein Mensch. Die unterkühlt wirkende, spröde Ripley hingegen, hatte im Nachhinein gesehen absolut recht mit ihrer Entscheidung den infizierten Kane nicht an Bord zu lassen.

Meine größte Aufmerksamkeit aber bekam Captain Dallas, prima gespielt von Tom Skerritt. Er wirkt kompetent und verliert nie die Nerven. So ist es für ihn selbstverständlich, dass er in die Luftschächte steigt, um das außerirdische Wesen mit dem Flammenwerfer zur nächsten Schleuse zu treiben. Als dieses Unterfangen tödlich für ihn endet, musste ich ganz schön schlucken. Hielt ich ihn doch bisher für den Hauptcharakter, und rechnete mir hohe Überlebenschancen für ihn aus. Doch dieser Moment zeigt: Niemand ist sicher auf der Nostromo.

Auch die Ingenieure Parker (Yaphet Kotto) und Brett (Harry Dean Stanton) sorgen für Menschlichkeit auf dem düsteren Schiff. Ich mag die Zusammenarbeit der beiden, und wie sie gegen den Rest der Mannschaft zusammenstehen, z. B. weil sie nicht die gleichen Prozente der Prämie erhalten, wie die anderen. Die beiden sind wie Pech und Schwefel, was sich auch in Parkers Erschütterung widerspiegelt, als er erfährt, dass Brett dem Alien zum Opfer gefallen ist.
Das alles macht die Besatzung der Nostromo zu mehr als nur zu Alien-Futter, wie in manch anderen Filmen derselben Art (man vergleiche nur AVP des gleichen Franchises), sondern zu greifbaren, nahbaren Figuren.

Mutter

Auch den Bordcomputer der Nostromo ‚Mutter‘ zu nennen, ist ein Spiel mit dem Zuseher. Zu Beginn erscheint einem der Begriff vielleicht sogar passend, denn der Computer erfüllt durchaus eine behütende Aufgabe, da er die habitable Zone umgeben vom tödlichen Weltraum überwacht und zudem die Mannschaft bei ihren Aufgaben unterstützt. An ihn kann sich Captain Dallas vertrauensvoll wenden, wenn er wichtige Fragen hat. Erst ab der zweiten Hälfte des Films, in dem Moment als Ripley Mutter die richtigen Fragen stellt, dämmert es dem Zuseher, dass hier ein lebloser Rechner am Werk ist. Der Computer wird zur Pervertierung der Mutterrolle und zum Sinnbild für die Dominanz der Maschinen innerhalb des Frachters. Nichts zeigt diese Kälte mehr, als die Fortsetzung der Sprengung des Frachters, nur weil Ripley die Deaktivierung der Sprengung einen Augenblick zu spät eingeleitet hat.

Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt hat bis heute nichts von seiner furchterregenden Atmosphäre verloren. Scott, O’Bannon und Giger waren ohne Zweifel die Schöpfer eines für damals erschreckendes Meisterwerks, an dem sich die Nachfolger, aber auch ähnliche Filme, nach wie vor messen lassen müssen.

Aliens – Die Rückkehr

© 20th Century Fox of Germany GmbH

1986 / FSK 16 / 137 Minuten, Directors Cut (unbedingt zu empfehlen) 154 Minuten


Einsam treibt das Rettungsschiff der Nostromo durch den kalten Weltraum. Im Kryoschlaf an Bord befinden sich die einzigen Überlebenden der Nostromo: Der dritte Offizier Ellen Ripley und Jones der Kater.

57 Jahre nach der Begegnung mit einem tödlichen Organismus wird Ripley von einem Bergungstrupp gefunden. Ihre Geschichte von dem feindlichen Wesen glaubt die Untersuchungskommission nicht. Sie wird zur Verantwortung gezogen für die Zerstörung des Frachters. Ihr wird das Offizierspatent entzogen, was für sie das Ende der Arbeit im Weltraum bedeutet. Das ändert sich als der Kontakt zur Kolonie auf jenem Planeten abreißt, auf dem Ripleys Mannschaft die außerirdischen Kreaturen entdeckt hat. Derzeit leben siebzig Siedlerfamilien dort, im Bereich eines Atmosphärenumwandlers.

Nun soll Ripley eine Einheit Marines unterstützen die abkommandiert wurde, dem Kontaktabbruch auf den Grund zu gehen. Kaum ist der Rettungstrupp auf dem Planeten gelandet beginnt Ripleys Alptraum von vorn – und diesmal ist es nicht nur eine Kreatur…

Ein Meisterwerk ganz anderer Art ist die Fortsetzung von James Cameron. Ist der erste ein ruhiger, unheimlicher Horrorschocker, macht Cameron aus der Fortsetzung ein Action-Spektakel, das meiner Meinung nach bis heute in diesem Genre unterreicht ist. Aliens ist eine adrenalinfördernde Kino-Achterbahnfahrt, und ähnlich wie bei einer Achterbahn in die der Adrenalinjunkie gleich wieder einsteigen möchte sobald die Fahrt zu Ende ist, habe ich diesen Film damals dreimal im Kino gesehen, und es war jedes Mal ein Fest.

Bevor die ersten Aliens auftauchen, wird eine knisternde Spannung aufgebaut. Die Soldaten dringen gleich nach der Landung langsam und geordnet in die Anlage vor – wie aus dem Lehrbuch diszipliniert und strukturiert. Sie sind ganz Herr der Lage.

Das ändert sich, sobald die ersten Xenomorphe auftauchen, untermalt von James Horners schauerlicher Musik. In nur wenigen Augenblicken wird ein Großteil der Soldaten ausgelöscht. Jede Struktur geht verloren. Auf diese Wesen konnte sie kein Lehrbuch der Welt vorbereiten, keine der zuvor von Private Hudson stolz präsentierten Waffen kann die Angreifer stoppen, nicht mal die Kanonenroboter, die man nur in der erweiterten Directors Cut Fassung im Einsatz sieht.

Ab jetzt entbrennt ein spannender Kampf um Leben und Tod, der bis zum Ende hin nichtmehr abreißt.
Hier werden Action-Szenen nicht einfach aneinandergereiht, sondern der Spannungsbogen wird kontinuierlich angezogen. Der Zuschauer kommt nichtmehr zur Ruhe. Es beginnt mit dem Angriff auf die letzten Soldaten. Deren Bewegungsanzeiger melden, dass die Kreaturen schon lange bei ihnen im Raum sein sollten. Zu spät erkennen sie, dass die Aliens über ihnen durch übersehene Verbindungsschächte kriechen.
Ein kurzes Feuergefecht, dann folgt die Flucht. Weitere Soldaten sterben und das Mädchen Newt wird von den Xenomorphen ergriffen. Um Newt zu retten kämpft sich Ripley alleine durch die explodierende Anlage. Das Kühlsystem des Reaktors hat Schaden genommen, eine thermonukleare Explosion steht kurz bevor. Doch Ripley findet das Mädchen – und das Oberhaupt der Xenomorphe: Die Königin!
Die darauffolgenden Szenen und später Ripleys Kampf mit dem Laderoboter gegen die Königin haben Filmgeschichte geschrieben. Am Ende ist es vorbei, aber ich bin vollgepumpt mit Adrenalin, möchte die Geschichte unbedingt weitersehen. Doch es wird ruhig, die Kryokapseln warten auf die Überlebenden, der Abspann beginn.

Großartig trotz Stereotype
Die typischen Stereotype der 80ger werden reichlich bedient: Da sind der zu Beginn großmäulige Marine, der später vor Angst nur jammert und klagt (Hudson), der schmierige Wayland-Beauftragte, der über Leichen geht, um den Organismus für seinen Konzern zu sichern (Carter Burke), der Lieutenant der zwar der Kopf der Operation ist, aber sein Wissen nur aus Lehrbüchern hat (Gorman), der furchtlose und erfahrene Sergeant, zu dem seine Soldaten aufsehen (Apone, der, der sich gleich nach dem Kryoschlaf mal eine Zigarre in den Mund steckt – ja, das war damals noch supercool).

Trotz dieser Stereotype ist die Truppe menschlich greifbar. Hier bangt man als Zuseher um deren Schicksal. Dazu kommen auch noch andere Charaktere, die den Film prägen: Allen voran Rebecca Jorden, alias Newt, die mehr ist als nur das Anhängsel von Ripley. Bevor die Soldaten gekommen sind hat sie Wochen ganz alleine auf sich gestellt überlebt, und durch ihre Ortskenntnisse kann sie auch etwas zur Rettung des Rettungstrupps beitragen.

Auch der neue Androide Bishop, seitdem Lance Henriksens Paraderolle, hat im Film eine ganz andere Aufgabe, als noch Ash, der Androide des ersten Teils. James Cameron integriert ihn als wichtiges Mitglied der Truppe, ohne dem ein Entkommen nicht möglich ist. Allein deshalb fiebert der Zuseher gern auch mit Bishop mit, z.B. wenn der durch die enge Verbindungröhre robbt.

Sigourney Weaver macht Ripley zur Ikone
Dass die Zivilistin Ripley später die Führung über den verbliebenen Trupp Soldaten übernimmt, ist für uns durchaus plausibel, weil wir ja bereits aus dem ersten Teil wissen, dass sie sich gegen den Xenomorph behaupten kann. Sie strahlt Kompetenz und Erfahrung aus, und übernimmt mit kühlem Kopf die Planung des weiteren Vorgehens.

Die Directors Cut Fassung enthält den Schock den Ripley verarbeiten muss, als sie nach 57 Jahren erfährt, dass ihre Tochter Amanda verstorben ist, ohne dass Ripley an ihrem Leben teilhaben konnte. Diese wichtige Szene fehlt in der Kinofassung, obwohl sie für uns nachvollziehbar macht, warum ihr Newt so schnell ans Herz wächst, und warum sie überhaupt mit Kindern so gut umgehen kann, z. B. in der Szene in der Ripley Newt ins Bett bringt. Eine Szene die spürbar zeigt, was Ripley verloren hat: Die Zeit mit ihrer Tochter, als die ein Kind gewesen ist.

Ellen Ripley wird mit Sarah Conner aus Terminator jedes Mal von Mary Sue- und Girl-Boss-Gegnern zu allererst als Vorzeigemodel einer gutgeschriebenen, starken, sympathischen Frau hervorgekramt – ich bin bei euch, Freunde! Der Mutterrolle kommt hier eine entscheidende Bedeutung zu. Sie vereint Stärken und Schwächen, ohne die Frau zu verleugnen, nicht wie bei so manch schlecht geschriebenen weiblichen Charakteren heute, die eigentlich nur männliche Charaktere in weiblichen Hüllen sind.

Auch wegen dem Zusammenspiel von Ripley und Newt (Carrie Henn) ist für mich Aliens ganz knapp vor dem ersten Teil, der stärkste Teil der Reihe. Nach Aliens hat es das Franchise nie wieder geschafft, ein weiteres Meisterwerk hervor zu bringen.

Die übrigen Filme bespreche ich dann im zweiten Teil.

Bildquellen: Michael Schnitzebaumer, 20th Century Fox of Germany GmbH

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Über Michael Sagenhorn

Im bürgerlichen Leben: Michael Schnitzenbaumer, lebt in Poing bei München, mit seiner Frau Steffi und seinen beiden Kindern Tatjana und Sebastian. Beruflich ist er als Webentwickler tätig, und natürlich auch als Grafiker und Illustrator. Neben den Hobbys 'Fotografie', 'Reisen und 'Kochen' liest er für sein Leben gerne phantastische Romane. Sofern es seine Zeit zulässt, spielt er auch mal gern ein Computerspiel. Was ich mag! Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Empathie, Romantik - Ohrenstöpsel und Tante Gretels Apfelkuchen. Was ich nicht mag! Verrat, Geldgier (obwohl ich gegen Geld oder Reichtum gar nichts einzuwenden habe), Egomanie - früh aufstehen.

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